Beschwerden

Knick-Senk-Spreizfuß (Pes planovalgus)

Begriffserklärung

Knick-Senk-Spreizfuß:

Bei einem Knick-Senk-Spreizfuß liegen drei verschiedene, oft gemeinsam auftretende Fußfehlformen vor.

Der Knickfuß ist bei der Betrachtung der Ferse gekennzeichnet durch die nach-innen-Kippung des großen Fersenknochens (Fersenbein) und das Hervortreten des Innenknöchels. In stärker ausgeprägten Fällen zeigt sich die leichte Anhebung des Fußaußenrandes. 

Unter einem Senkfuß versteht man eine Fußfehlstellung, bei welcher das Fußlängsgewölbe unter Belastung zu stark abflacht und so eine fehlende Stoßdämpferfunktion zur Folge hat. 

Ein Spreizfuß bezieht sich auf eine Fehlstellung der Mittelfußknochen, die das Fußquergewölbe bilden und durch Absenkung einen erhöhten Druck erhalten. 

1. Ursachen Knick-Senk-Spreizfuß:

Ein Knickfuß, Senkfuß oder Spreizfuß kann sowohl angeboren als auch erworben sein. Häufige Ursachen für die Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes sind u.a. muskuläre Schwächen, Sehnenverletzungen, Übergewicht, Bindegewebsschwächen oder neurologische Erkrankungen, wie z.B. Trisomie 21.

2. Knick-Senk-Spreizfuß Symptome:

Betrachtet man den Fußabdruck, liegt beim Knickfuß mitunter wenig belastete Fläche im äußeren Fuß vor, die Körperlast wird eher über den Fußinnenrand getragen.

Bei einem Senkfuß zeigt sich im Fußabdruck zeigt eine verbreiterte Belastungsfläche.

Der Spreizfuß ist oft gekennzeichnet von einer Schwielen- und Hornhautbildung im druckbelasteten Ballenbereich. Reagiert der Vorfuß schmerzhaft, spricht man von einer Metatarsalgie.

Viele Menschen haben einen Knickfuß, Senkfuß oder Spreizfuß (auch in Kombination), ohne dass sie Beschwerden verspüren. Manch einem ist jedoch nicht bewusst, dass Knieschmerzen oder Probleme mit der Achillessehne bis hin zu Rückenproblemen in engem Zusammenhang mit ihrer Fußfehlstellung stehen können.

Sollten sich also Beschwerden am Fuß oder in anderen Gelenkebenen bemerkbar machen, dann lohnt ein Blick auf die Fußstellung und den Status der fußgewölbe-stabilisierenden Muskeln.

3. Knick-Senk-Spreizfuß Therapie:

Bei symptomfreien Fußfehlstellungen oder beim entwicklungsbedingten kindlichen Knick-Senkfuß ist keine Therapie erforderlich. Ein Fußmuskeltraining wird empfohlen. Darüber hinaus liegen für die flexible Form verschiedene Behandlungsoptionen vor, u.a. die Therapie mit Einlagen. „Beim kindlichen Knick-Senkfuß sollten sensomotorische Einlagen/Fußorthesen wegen ihrer propriozeptiven Stimulation bevorzugt werden.“ (AMWF #033-020; S2k, „Kindlicher Knick- und Senkfuß“ DGOU, Januar 2017). So steht es in der S2k-Leitlinie, die von verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften verfasst wurde, darunter auch die Vereinigung der Kinderorthopädie. Bei der Einlagentherapie sollte darauf geachtet werden, dass eine ausreichend stabile Rück- sowie Mittelfußführung vorliegt. Der Schuh sollte keine weiche Zwischensohle haben, um Instabilitäten nicht zu begünstigen.

 

4. Wie helfen sensomotorische Einlagen?

 

Ein intaktes Fußlängsgewölbe ist ein natürlicher Stoßdämpfungsmechanismus in der Bewegung und vermindert die Gelenkbelastung auch in fußfernen  Körperregionen. Deshalb sollte es im Fokus der Therapie stehen, das Fußlängsgewölbe bewusst (Übungsempfehlungen) und unterbewusst (Sensomotorische Einlagen) zu aktivieren. proprio SOLE folgen dem Prinzip der Afferenzstimulation, indem sie dem Körper eine Hilfe zur Selbsthilfe geben. Dies geschieht durch eine Impulsgebung im Bereich der fußlängsgewölbe-stabilisierenden Muskulatur, die eine Aktivierung dieser relevanten Muskeln bewirkt. Vor allem der hintere Schienbeinmuskel spielt hier eine herausragende Rolle. Eine verbesserte Aktivierung dieses Zielmuskels vermindert die Überpronation, das Einknicken des Fußes zur Innenseite und die Fehlbelastung der Knie- und Beinachsen. So können ggf. auch Symptome gelindert werden, die nicht unmittelbar am Fuß spürbar sind. Der Aufrichtung des Fußlängsgewölbes folgt die weniger starke Innenrotation im Unterschenkel und eine achsgerechte Belastung der Kniegelenke. Menisken und Kreuzbänder werden weniger strapaziert.

Die Therapie des Spreizfußes erfolgt durch großflächige Abstützungen im mittleren Fußbereich der Einlage, die eine Druckentlastung bewirken.

proprio SOLE ist ein adäquates Trainingsgerät im Schuh, um die Muskulatur bei jedem Schritt zu stimulieren und so nachhaltig zu einer Korrektur der Fußfehlstellung beizutragen. Gerade bei rechtzeitiger Therapie im Kinder- und Jugendalter, können die Einlagen mitunter nach einer gewissen Tragezeit wieder weggelassen werden, da die Fußmuskulatur  ausreichend gestärkt wurde. Regelmäßige Kontrollen sind dennoch angeraten.

 

 

5. Übungen bei Knick-Senk-Spreizfuß:

Bitte halten Sie ggf. Rücksprache mit Ihren Behandlern, welche Übungen für Sie geeignet sind.

Ganz einfach in 4 Schritten

Der Weg zu Ihrer Einlage

1. Rezept vom Arzt

Ihr Arzt stellt ein Rezept aus oder Ihr Physiotherapeut empfehlt Ihnen das Tragen von sensomotorischen Einlagen.

2. Experte finden

Vereinbaren Sie einen Termin bei einem proprio-zertifizierten Orthopädiegeschäft.
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3. Analyse durchführen

Damit Ihre sensomotorischen Einlagen optimal wirken, durchlaufen Sie mit uns dem proprio-Check.

4. Los geht’s

Sie erhalten Ihre nach Maß gefertigte Einlage, passend zu Ihrem Lieblingsschuh. Dann können Sie loslaufen.