Oliver Ludwig, Roman Quadflieg, Michael Koch
"Einfluss einer sensomotorischen Einlage* auf die Aktivität des M. peroneus longus in der Standphase"

1 Sehne des M. peroneus brevis, 2 Sehne des M. peroneus longus, 3 Retinaculum mm. peroneum superius, 4 Calcaneus, 5 Senso-motorisches Element
Resultat: Gesichertes Wirkprinzip
Erstmals konnte der Nachweis erbracht werden, dass proprio Einlagen signifikanten Einfluss auf die Aktivität bestimmter Muskeln nehmen.
Gemessen wurde an dem oberflächlich gut abzuleitenden M. peroneus longus, der in der mittleren Standphase eine deutliche Zunahme seiner Amplitude zeigt. Die Werte sind statistisch signifikant, die Studie hochwertig: doppelt verblindet und randomisiert.
Maximaler Effekt: Form entscheidet
Dazu eine Stellungnahme des Studienleiters Oliver Ludwig: »Interessant ist es festzuhalten, dass die besondere Schliffform des sensomotorischen Elementes, wie sie in der verwendeten proprio Einlage realisiert wurde, entscheidend für die muskuläre Aktivierung des M. peroneus war. Durch die plantar konkave Form wurde zunächst ein Druck auf die plantare Muskulatur (z.B. M. abductor digiti minimi) verhindert und gleichzeitig eine den Fußaußenrand mechanisch anhebende Wirkung vermieden. Viele in konventioneller Form gefertigte „sensomotorische“ Einlagen besitzen einen deutlich von plantar wirkenden Keil, bei dem wir in Vorversuchen keine Wirkung auf die Peroneus-Muskulatur elektromyografisch messen konnten. [...]
Insofern kommt der genauen Fertigungsform auf der Basis geeigneter Rohlinge und der an die individuelle Anatomie angepassten Positionierung eine entscheidende Bedeutung für die Wirkung der Einlage zu. Dies unterstreicht den besonderen handwerklichen Anspruch an die sensomotorische Einlagenfertigung, der nicht durch Einlagen „aus der Schublade“ realisiert werden kann. Nicht jede Einlage, die als „sensomotorisch“, „afferenzstimulierend“ oder „propriozeptiv“ bezeichnet wird, wird aber eine messbare Wirkung auf die Muskelaktivität haben können, da die dafür verwendeten Rohlinge meist eine entsprechende Schliffform nicht erlauben.«1
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Veröffentlichungen Studie:
A. Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin 64(3), 2013, DOI 10.5960/dzsm.2012.049
B. British Journal of Sports Medicine (2013) in press „Sensori-motor insoles may increase peroneus longus activity during stance phase of human gait“
Quellen 1 Auszug aus „Sensomotorische Einlage mit Peroneus-Spot – erster elektromyografischer Evidenznachweis“ von Dr. rer. nat. Oliver Ludwig, Orthopädieschuhtechnik 05/2013 Maurer Verlag
*verwendet wurden proprio Einlagen der SPRINGER AKTIV AG