Studie Schmitt et al.

Sensomotorische Einlagen aktivieren den M. peroneus longus und bewirken in Kampfstiefeln von Soldaten eine Aktivitätsförderung des langen Wadenbeinmuskels. Die randomisierte, kontrollierte Studie von Schmitt et al. (2022) verglich bei 73 Soldaten mit einem Knick-Senkfuß und Kampfstiefeln den Nutzen stützender und sensomotorischer Einlagen im Hinblick auf muskuläre Aktivitätsveränderungen. Im Rahmen einer Ganganalyse wurden in Kampfschuhen die Aktivität des M. tibialis anterior und die des M. peroneus longus sowohl mit als auch ohne Einlagen mittels Oberflächen-EMG-Messung erfasst. Hierbei trugen die Soldaten entweder Einlagen mit Längsgewölbestütze oder sensomotorische Einlagen oder eine Placebo-Einlegesohle. Die Ergebnisse zeigten einen signifikanten Unterschied zwischen den Effekten der unterschiedlichen Einlagentypen auf die Muskulatur. Der M. peroneus longus erfuhr bei sensomotorischen Einlagen einen aktivitätsfördernden, bei stützenden Einlagen wiederum einen aktivitätsmindernden Effekt. Hinsichtlich des M. tibialis anterior (vorderer Schienbeinmuskel) konnten keine Aktivitätsänderungen durch die Einlagen festgestellt werden. Dieser wird jedoch nicht primär durch die Einlagenelemente stimuliert. Der eigentliche Zielmuskel der proprio SOLE nach Woltring/Springer bei der Indikation Knick-Senkfuß, der M. tibialis posterior, kann aufgrund messmethodischer Limitation nicht über ein Oberflächen-EMG abgeleitet werden.