Beschwerden

Hohlkreuz & Rundrücken

Begriffserklärung

Was ist ein Hohlkreuz? Was ist ein Rundrücken?

Sowohl das Hohlkreuz als auch der Rundrücken beschreiben zu starke Wirbelsäulenbiegungen. Während bei einem Rundrücken eine thorakale Hyperkyphose (zu starke Abrundung der Brustwirbelsäule) vorliegt, liegt bei einem Hohlkreuz eine Hyperlordose (nach innen gewölbte Rundung) der Lendenwirbelsäule vor. Folglich kommt es zu einer Beckenvorkippung und folglich einer erhöhten Schubkraft der untersten Wirbel.

Im Wachstumsalter ist es wichtig, dass Wirbelsäulenauffälligkeiten altersgerecht bewertet werden. So liegt bis zum 4. Lebensjahr eine physiologische normgerechte Hohlkreuzstellung bei verstärkter Beckenvorkippung vor. Das Becken und die Wirbelsäule sollten sich nun bis zum 10. Lebensjahr aufrichten und in einen normgerechten Verlauf übergehen. Meist kommt es im Pubertätsalter (ca. 11.-16. Lebensjahr) zu Haltungsauffälligkeiten und Disproportionierung. Hier sind geschlechterspezifische Unterschiede zu beachten.

1. Wie entsteht ein Hohlkreuz? Wie entsteht ein Rundrücken?

Das Hohlkreuz und der Rundrücken können mitunter bei muskulären Defiziten entstehen, wenn die Bauch-, Rücken- und Gesäßmuskulatur es nicht schaffen, das Becken normgerecht aufzurichten. Die Wirbelsäule setzt auf dem Becken auf und ist dadurch biomechanisch stark mit diesem gekoppelt. Durch eine Vorkippung kann eine kompensatorische Lordose der Lendenwirbelsäule (Hohlkreuz) sowie Verstärkung der Kyphose (Rundung) der Brustwirbelsäule entstehen. Neben einer inaktiven Muskulatur kann ebenso eine verspannte Muskulatur zu Haltungsveränderungen führen.

2. Hohlkreuz / Rundrücken Symptome

Sowohl das Hohlkreuz als auch der Rundrücken (“Krummer Rücken”) können negative Auswirkungen auf die Gesamtstatik haben. Inaktive und verspannte Muskeln können vorliegen. Eine Gefahr der Degeneration der Facettengelenke ist gegeben. 

3. Was hilft bei einer zu starken Krümmung der Wirbelsäule?

Im Falle einer Normabweichung der Wirbelsäulenkrümmung sollte der Fokus auf dem Training der wirbelsäuleninnervierenden Muskeln liegen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt kann Krankengymnastik indiziert sein. Darüber hinaus sollte der Betroffene stets weiter aktiv sein.

Im Rahmen des Trainings gilt das Credo: Regelmäßigkeit schlägt Intensität! Neben einem muskulär fokussierten Training sollte insbesondere propriozeptiv gearbeitet werden.

Unterstützend dann, wenn der eigene Stützapparat nicht ausreichend funktionell ist, kann bei Schmerzen der Einsatz von orthopädischen Bandagen und Orthesen erfolgen, um eine passive Stabilisation zu gewährleisten.

 

Das Gute bei Kindern ist,

dass diese im Wachstumsalter das Potential haben, oft anders wie beim Erwachsenen, eine Fehlstellung wirksam zu bekämpfen und nachhaltig zu korrigieren. Mitunter sind diese Muskeln einfach nur zu schwach und sollten trainiert werden. In einer Untersuchung von Kindern- und Jugendlichen, die an der Universität des Saarlandes im "kidcheck-Projekt" durchgeführt wurde, kam heraus, dass 6 von 10 Kindern durch eine „schlechte Haltung“ auffallen. Das erstaunliche daran war, dass dies manchmal auch Kinder betraf, die viel Sport machten und muskulär fit waren.

Dieser Widerspruch beschäftigte die Untersucher ganz besonders und sie kamen zu dem Ergebnis, dass eine gute Haltung auch wesentlich davon abhängt, ob die haltungsstabilisierenden Muskeln richtig vom Nervensystem angesteuert werden können. Dazu benötigt unser Nervensystem wichtige sensorische Reize. Da die meisten Menschen der modernen Welt sehr viel mit ihren Augen arbeiten (z.B. am Computer), „verlernt“ das Nervensystem, die Reize aus dem Körperinneren (sogenannte propriorezeptive Reize) für die Haltungs- und Bewegungsregulation zu bewerten.

Deshalb sollte es Ziel sein, haltungsschwache Kinder nicht nur muskulär, sondern auch propriozeptiv zu trainieren.

4. Wie helfen sensomotorische Einlagen?

 

Neben Krankengymnastik und einem pro-aktiven täglichen Training, können proprio SOLE unterstützend eingesetzt werden. Sensomotorische Einlagen wirken durch gezielte Aktivierung und Entspannung der Fuß- und Unterschenkelmuskeln und führen somit zu einer Reaktion in der gesamten Muskel- und Gliederkette des Körpers. Um die Einlagen im individuellen Fall fertigen zu können, sollte zuvor eine ganzheitliche Haltungs-, Muskelfunktions- und Bewegungsanalyse erfolgen. Unter Berücksichtigung der individuellen Körperkonstitution, Haltung und Gelenkbewegung werden proprio SOLE individuell so konzipiert, dass sie möglichst zu einer Aufrichtung des Beckens, einer Verbesserung der Ganzkörperhaltung und Harmonisierung des Bewegungsbildes beitragen.

Ganz einfach in 4 Schritten

Der Weg zu Ihrer Einlage

1. Rezept vom Arzt

Ihr Arzt stellt ein Rezept aus oder Ihr Physiotherapeut empfehlt Ihnen das Tragen von sensomotorischen Einlagen.

2. Experte finden

Vereinbaren Sie einen Termin bei einem proprio-zertifizierten Orthopädiegeschäft.
Zur Expertensuche

3. Analyse durchführen

Damit Ihre sensomotorischen Einlagen optimal wirken, durchlaufen Sie mit uns dem proprio-Check.

4. Los geht’s

Sie erhalten Ihre nach Maß gefertigte Einlage, passend zu Ihrem Lieblingsschuh. Dann können Sie loslaufen.